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Catalan Country Style

CatanCountry

Der "Catalan Country Style"

Otmar Taucher
von
"The Southern Gang"

Liebe Tanzfreunde und Liebhaber der Country-Musik. Der Country-Tanz hat in diesen letzten Jahren eine spezielle Entwicklung erfahren. Seit einiger Zeit stellen sich zahlreiche Fragen: "Was ist der Catalan-Stil?", "Wie kann man ihn definieren?", "Was ist der Unterschied zwischen dem traditionellen Country-Stil und dem Catalan-Country-Stil?". Um auf diese Fragen antworten zu können, muss man in die Vergangenheit zurückblicken. Bestätigt durch verschiedene Erfahrungen französischer Tänzer, und dank der Aussagen der Katalanen oder der Italiener, versuchen wir einige fundamentale Elemente des "Catalan Country Style" zu definieren.

Einleitung

Seit 2007 erscheinen Tanzvideos im Internet. Choreographien wie "Magazine". "No Fumis (Don't Smoke)", "A Country Boy" und andere mehr haben die Neugier von Tänzern des Country Line Dance in Frankreich erregt. Diese Videos haben viel dazu beigetragen den Bekanntheitsgrad der katalanischen Gruppe "Out Of Control" und des Choreographen David Villellas zu stärken. Die Interessierten beeilten sich diese Tänze eines neuen Genres zu lernen. Seit 2008 wurden bestimmte Choreographien bei den regionalen Pots Communs vorgestellt (Magazine, 24 by 24, Hallellujah, Eight Ball, Catalan Up...). Diese Neuheiten verbreiteten sich in einer vorerst anekdotenhaften Geschwindigkeit bis man heute von einem Catalan-Phänomen sprechen hört. Dieses Phänomen wird seit seiner Entstehung sehr kritisiert. Alle diese neuen Choreographien basieren jedoch auf den klassischen Modellen der "traditionellen Choreographien": Sie haben alle ein Step Sheet, übersetzt in mehrere Sprachen, das Schema bleibt das gleiche (32 counts, 4 Wände, phrasiert, Brücken...), die Schritte sind alle nach dem konventionellen Modell codiert (coaster step, jazz box, vine, kick...), die Musik ist unbestreitbar "Country-Musik"... Aber warum diese Tänze ablehnen, die in die gewohnte Konvention des "Country Line Dance" passen? Die zahlreichen Argumente betreffen die Art zu tanzen, die Qualität der Schritte, die Schwierigkeit des Tanzes (zu schwierig um im Kurs in Angriff genommen zu werden), die Probleme der Gesundheit, die diese Tänze verursachen können (Probleme mit dem Rücken, den Knien), die Ästhetik im allgemeinen...
Trotz dieser Kritiken schlossen sich die wenigen Liebhaber bei Abendveranstaltungen zusammen, wobei sie vermieden zu lästern, um nicht als Antikonformisten, Störenfriede oder anmaßende Personen zu gelten. 2008 sprach niemand vom "Catalan-Stil". Die Choreographien von David Villellas wurden als "katalanische/catalan Tänze" qualifiziert einzig aus dem Grund, weil sie von einem Katalanen geschrieben worden waren, in gleicher Weise wie die Choreographien von Séverine Fillon als "französische Tänze" hätten bezeichnet werden können. Die Choreographien, die zur Country-Musik getanzt wurden, wurden alle ohne Unterschied als "Country-Tänze" angesehen. 2008 beobachtete man die Tendenz eher Line oder eher Country je nach Club. Diese Tendenz hat sich in wenigen Jahren beträchtlich ausgeweitet. Zahlreiche Tanzclubs versuchten "100% Country" - Abende zu organisieren, um sich ein echteres Image zu geben und so auch mehr Leute anzusprechen. Aber niemand lässt sich täuschen! Man kann auf dieser Art Abendveranstaltungen irische Musik hören, Rock-n-Roll, Disco... Die Argumente waren immer die gleichen,"es muss ja für alle was dabei sein!". Dieser Wunsch "alle Leute zu unterhalten" hat sich mit der Zeit und der Größe des Publikums gesteigert. Das hat schrittweise die Line-Tänzer dazu gebracht, sich auf Tanzabenden zu behaupten, indem sie sich den Playlisten der Popmusik, lateinamerikanischen Musik ... anpassten. In wenigen Jahren hat Alan Jackson seinen Platz Céline Dion oder M.Pokora überlassen. Im Jahr 2010 gründeten Jean-Luke Valette, Magali Lebrun, Sandrine Tassinari und Julien Balme die Gruppe "The Southern Gang". Es ist der Verdienst dieser Gruppe dass sie sich beim ersten Wettbewerb in Kansas vorstellten und Dritte wurden. Hauptsächlich diese Erfahrung veranlasste Julien dazu ein Jahr in Barcelona zu leben, um diese Tänzer zu treffen, um sie nach der Geschichte des Country-Tanzes in Katalonien zu fragen. Von September 2010 bis Juni 2011 war er Schüler von David Villellas, Neus Lloveras, den Shadows, den Frenesy und anderen mehr. Diese Reise hatte ihm erlaubt die Einzigartigkeit ihres "Stils" zu entdecken, leidenschaftliche Tänzer zu treffen, ihre wirkliche Geschichte in diesem Umfeld und so die Geschichte des Catalan-Phänomens zu beschreiben.
Im Jahr 2011 gründete die Gruppe "The Southern Gang" (erweitert auf 6 Tänzer mit dem Zugang von Manu Sanchez und Michel Lebrun) ihren eigenen Verein, was ihnen so erlaubte, den "Catalan-Stil" in größerer Zahl zu fördern. Der wachsende Bekanntheitsgrad erlaubte es ihnen, in Frankreich (Festland und Korsika), nach Italien, der Schweiz oder Spanien zu reisen, Veranstaltungen ins Leben zu rufen wie den "ersten französischen Wettbewerb für Country-Tanz im Catalan-Stil". Von zahlreichen Tänzern und Clubs wurden wir unterstützt (euch allen danke!), und die Bewegung breitete sich weiter aus. Heute existiert ein "pot commun national catalan" in Paris, Abendveranstaltungen, Lehrgänge oder Country-Festivals im "Catalan-Stil" werden mehr überall in Europa.

1/ Das Catalan-Phänomen in Europa

Der Terminus "Country-Tanz" wird in zahlreichen Ländern verwendet. Allerdings findet man wichtige Unterschiede je nach Ort.
Beispiel: die Brasilianer haben einen sehr luftig-lockeren Stil angenommen, der sehr verschieden ist von dem Stil, den wir in Frankreich oder Italien beobachten (z.B. Montana Country).

a/ Spanien

Vor 15 Jahren ließ sich eine mexikanische Gruppe namens Coyote Dax in der Region Barcelona nieder. Diese Country-Musikgruppe brachte zahlreiche Liebhaber zusammen. In Der Folge entstand eine Gemeinschaft von Enthusiasten. Honky Tonk Bars erblickten das Licht der Welt (Nashville in Terrassa, Wild Bunch in Villasar, Luckenbach in Sabadell), genau wie das gefeierte Festival Mr.Banjo, das es heute nicht mehr gibt. Sehr bald trennten sich zwei Gruppen ab. Auf der einen Seite die Liebhaber des Line Dance (die Schule von Rafel Corbi zum Beipiel), auf der anderen Seite die Anhänger der Schule von David Villellas.
Diese zwei Gruppen behaupten beide Country-Tanz zu machen, aber der Unterschied im Musikprogramm und Tanzstil ist deutlich, und die beiden Gruppen treffen sich nicht. Die Anhänger der Schule von David Villellas repräsentieren heute den harten Kern. Diese Tänzer trainieren seit mehreren Jahren und das mehrere Male die Woche. Es gibt in Barcelona keine Gemeinschaft, die mit französischen Clubs vergleichbar ist. Allein einige private Tanzschulen existieren jedoch (wie Bailongu, die Schule wo David Villellas unterrichtet), der Großteil der Tänzer trifft sich in den Pubs in der Region von Barcelona. Diese Honky Tonk Bars bieten wochentags Kurse an, die für alle offen sind, ein Prinzip das mit dem amerikanischen Modell vergleichbar ist (wie von Manu, Mitglied der Southern Gang bestätigt wird, der in der Region von Texas gelebt hat).
Den Leuten steht es frei zum Kurs zu kommen oder wieder zu gehen, wann sie es wünschen. Den Tänzern ist es auch freigestellt, die Tänze und das Niveau, das sievorziehen, auszuwählen und können dem Trainer eventuell Vorschläge machen. Die Bühnen sind offen für alle. Obwohl üblicherweise bestimmte Profs unterrichten, kann jeder Beliebige das Mikro nehmen und einen Tanz lehren (Julien selbst unterrichtete zwei Tänze im Nashville, im Kansas und im Barn). Es ist diese Freiheit, die die Liebhaber des Country-Tanzes so stark und dauerhaft anzieht. Die unglückselige Schließung von Bars hat es nicht geschafft, die Gemeinschaft der Tänzer zu demotivieren. Man bemerkt, dass, wenn ein Lokal schließt, ein anderes aufmacht (z.B. Eröffnung des "Legend" nach der Schließung von "Nashville" im Juni 2011).

b/ Frankreich

Im Süden Frankreichs interessierten sich sehr bald Splittergruppen für die katalanischen/Catalan-Choreographien, in einer sehr kontroversiellen Zeit. Man wird sich das Paar Alain & Karine merken, die ersten Franzosen, die diesen Stil entdeckt haben, den Club der Hooked Dancers und ihren Prof Jean-Luke Valette, der die katalanischen/Catalan-Wettbewerbe entdeckt hat, Valérie Bourgois, die Richterin bei diesen Wettbewerben wurde, der Club Sunny River oder der Club Fan de danse. Paradoxerweise war es in Frankreich, dass der Terminus "Catalan-Stil" wirklich entstanden ist. Dieser Terminus erschien das erste Mal im Februar 2010 anlässlich eines Festes mehrer Clubs, organisiert vom Club Sunny River in Cavaillon. Bei dieser Gelegenheit trafen sich die zukünftigen Mitglieder der Southern Gang und überraschten damit, den berühmten "Fifty Five" zu tanzen. Dieser Tanz, geschrieben von der Engländerin Chari Rey und adaptiert von Jean-Luke, wurde als "Tanz im Catalan-Stil" qualifiziert, obwohl die Herkunft des Tanzes nicht Katalonien war. Man sprach dort sehr wohl von Stil und nicht von einer Choreographie eines Einwohners von Katalonien. Das Logo "catalan country style", das danach von der Southern Gang kreiert wurde, hat die Identität dieses Stils verstärkt. Sandrine und Magali haben sich einen Namen gemacht mit Choreographien, bei denen sie sich von der Arbeit von Katalanen inspirieren ließen. Diese Arbeiten erlaubten zahlreiche Siege bei Wettbewerben in Katalonien zu erringen ("Give Me Five, Cross My Mind, Barn on the Rock"), und diese Siege trugen dazu bei, die Bekanntheit der Gruppe zu bestärken. Von Anfang an haben die Mitglieder der Southern Gang sich zum Ziel gesetzt, den "Catalan-Stil" umfangreicher zu verbreiten, indem sie Choreographien schrieben, die den Wünschen von Franzosen mehr entgegenkamen ("Eight Ball, Catalan Up, Open Heart Cowboy"...), indem sie Workshops leiteten, eine Datenbank der Choreographien auf ihrer Homepage erstellten und in ihr Programm viele Choreographien dieses Stils aufnahmen. Die zweite Herausforderung der Gruppe war die Vorurteile zu zerschlagen, die ganzen ungerechtfertigten Argumente der Anti-Catalans zu demontieren.

Zur gleichen Zeit entstand eine Bewegung pro Catalan in allen vier Ecken Frankreichs. Im Jahr 2010 konnte man die allgemeine Verärgerung der Tänzer (welches Niveau auch immer) gegenüber dem Anwachsen des "Line Dance" merken. Tänzer, ob sie aus der tiefsten Provinz oder aus großen Städten kamen, unterstützten die Initiativen wie jene der Gründung des Pot Commun National Catalan oder die Choreographien von Sandrine und Magali. Zahlreiche Liebhabern der Country-Musik begrüßten die Arbeit der Southern Gang für die Entwicklung des "Catalan Country Style".

c/ Italien

Die von den Katalanen geschriebenen Choreographien wurden zu einer sehr schlechten Zeit von der Gemeinschaft der italienischen Tänzer bemerkt. Nur wenige von ihnen standen zu ihren Vorlieben. Man wird sich den Club "Hurricane" merken, den berühmten DJ Eros und einen gewissen Adriano Castagnoli vom Club "Wild Country Roma". Es war im Sommer 2009, als die Katalanen aus Barcelona kamen, um ihm am Festival von Voghera einen Besuch abzustatten. Zu diesem Anlass präsentierten sie gemeinsam eine Choreographie "Hallelujah". Dieser Tanz wird wie eine Bombe in ganz Europa einschlagen, derart, dass zahlreiche überzeugte anti-catalan Profs verunsichert sein werden. Obwohl von einem Italiener geschrieben, wird er von dem Choreographen als "Tanz im Catalan-Stil" verstanden.

2011 werden sich 54 französische, italienische und katalanische Tänzer am Festival von Voghera treffen. Diese Welle der "Catalan-Tänzer" überraschte die Öffentlichkeit, aber die Italiener, eifersüchtig auf den Erfolg von Adriano, fuhren fort Kritiken zu äußern ähnlich jenen der Franzosen, die meisten ungerechtfertigt. Es ist das Festival von Voghera 2012, das einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des Country-Tanzes markieren wird. Dank einer außergewöhnlichen internationalen Organisation konnten Frankreich, Italien, Katalonien und die Schweiz eine Gesamtzahl von 190 Tänzern auf der Tanzfläche des Bewerbs versammeln. Eine wahrhaftige Flutwelle an internationalen weißen Hüten überflutete buchstäblich die Tanzfläche. Der Tanz "Firestorm" wurde in Perfektion ausgeführt. Geschrieben von Adriano Castagnoli, hat er das Publikum stark gerührt, einige im Kommen sogar zu Tränen. Stolz das Logo der United Countries tragend sind diese Begeisterten in der allgemeinen Euphorie auf die erste Stufe des Podiums gestiegen. Die Richter des Bewerbs (Séverine Fillion und Rob Fowler), die aus einem anderen Universum als dem Catalan-Stil kommen, mussten sich den Tatsachen beugen: dieses Ereignis war nicht banal, das war eine starke Demonstration der passionierten Tänzer, aus mehreren Ländern vereint, hinter Adriano, unumstrittenes internationales Symbol des "Catalan Country Style".

2/ Definition des "Catalan Country Style"

Das Phänomen "Catalan" hat sich auf diese Weise in ganz Europa verbreitet: Italien, Schweiz, Belgien, Österreich, Dänemark, Spanien... Seit einigen Jahren haben sich zahlreiche Choreographen von diesen bekannten "Catalan"-Tänzen inspirieren lassen ihre eigenen Choreographien zu schreiben. Diese neuen Kreationen (Hallelujah (Italien), Open Heart Cowboy (Frankreich), Country Strong (Österreich), Friday Yet (Schweiz)...) haben sich selbst als "Catalan-Tänze" qualifiziert, allein aufgrund der Tatsache, dass sie von den Tänzen von David Villellas, Esther & José, Jus Us, The Dreamers, Las Shadows, Las Quatres... sich haben inspirieren lassen. Viele Tänzer werden Ihnen erklären, dass der Unterschied in der Art und Weise zu tanzen liegt (gesprungen, auf den Fersen...) und in der Musik (mehr Country). Diese Sicht der Dinge ist extrem reduziert und repräsentiert nicht den "Catalan Country Style" in seiner Gesamtheit, wie ihn die Gruppe "The Southern Gang" sich bemüht zu fördern. Der "Catalan Country Style" ist vor allem eine Geisteshaltung. Er beschränkt sich nicht auf Tänze auf den Fersen oder mit Sprüngen, der "Catalan Country Style" ist eine Sichtweise des Country-Tanzes. Es hat mit der Dynamik der Geselligkeit, des Zusammenseins, der Leidenschaft und den Treffen zu tun. Der Catalan-Stil hat zum Ziel, die Liebhaber dessen zusammenzubringen was wir "Country" nennen. Man muss zahlreiche Kriterien in Betracht ziehen um eine Vorstellung davon zu bekommen, was er repräsentiert.

A/ Die Musik

Seit die Country-Clubs existieren, hat die Musik nicht aufgehört eine Quelle von Diskussionen zu sein. Da es keine exakte Definition von "Country-Musik" gibt, hat jeder seine eigene Definition davon. Diese Situation der totalen Unklarheit hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen, so dass man den Unterschied zwischen Country, Keltisch, Rock, Salsa, Disco oder Techno nicht mehr sieht. Die Tänze im Catalan-Stil werden nur zur Country-Musik ausgeführt. Der Rhythmus, die verwendeten Musikinstrumente, die Klangfülle, die Klangreinheit, alle diese Kriterien sind in Betracht zu ziehen um die Musikkategorie zu definieren und so die Musikstücke auszusuchen, die geeignet für Choreographien sind.

Der Catalan-Stil schließt daher aus 

• Jede Musik, die keine Verbindung zu Country hat (Rap, Dance, Techno, Hip Hop, Raï...)
• Irische Musik: traditionellerweise präsent bei französischen Tanzveranstaltungen. Die irische Musik ist keine Country-Musik. Sicher werden einige Tänzer versuchen ihre Anwesenheit zu rechtfertigen, indem sie in der Geschichte der Countrymusik suchen, die soviel Wurzeln in der irischen Musik hat wie im Flamenco oder der Musette.
• Musik, die auf lateinamerikanischen Rhythmen basiert: Salsa, Batucada, Mambo, Tango, Rumba, Samba, Reggae, Ragga, Reggaeton, Bolero, Cha-Cha, Bossa Nova, Bachata, Merengue und Ableitungen ...
Ableitungen von Countryliedern, die von synthetischen Instrumenten interpretiert werden (z.B. Rednex, Sham Rock ...)
Achtung! Nicht den Künstler mit der Musik verwechseln! Viele Künstler, die als "Country-Künstler" gelten, haben nicht immer nur ein Repertoire, das aus Country-Musik zusammengestellt ist: Beispiel: Brad Paisley, zweifellos ein "Country"-Künstler, hat auch Bluesstücke ("Let The Good Times Roll" gemeinsam mit BB King) oder Jazz ("Les is More") interpretiert.
Die Musikstücke müssen Fall für Fall untersucht werden. Eine lange Zeit haben die Beschreibung auf dem Step Sheet des Choreographen oder das heilige Wort des TanzProfs die Kategorie ("Country" oder "Line") bestimmt. Diese Entscheidungen führen oft zu unglaublichen Widersinnigkeiten, die von allen beinhart während der meisten Jahre akzeptiert wurden (z.B. Tänze wie "Mony,Mony", "Caught In The Act", "Black Horse", "Billy Dance", "Razor Sharp", oder auch "der Bossa Nova" ist auch von Country" Ausschnitt aus einer TV Reportage). Obgleich oft, die Frage sollte sich nicht stellen, die Diskussion in bestimmten Fällen eröffnet wird, wie zu "tex-mex" (z.B. "Guacamole"), zu "Country-Rock" ("Burning Love") oder "Country-Blues" ("Cliché"). Im Moment gibt es keinen Experten, der fähig wäre, DIE Wahrheit anzugeben. Die Künstler selbst sind oft widersprüchlich, was ihre Arbeiten betrifft. Gewisse Musikfreunde berücksichtigen den Rhythmus und die verwendeten Musikinstrumente, um einige Elemente für ein Urteil zu haben. z.B. die Präsenz einer Pedal-Steel Gitarre ist ein wichtiges Element in der Zusammensetzung eines Country-Orchesters. Dagegen verfremdet der Einsatz von Blechblasinstrumenten oft den Stil. Um eine Antwort auf diese Widersprüchlichkeiten zu geben, erlauben die Wettbewerbe (Details weiter unten) die Meinung des Publikums. Diese Meinung kombiniert mit der von Musikkennern gibt eine allgemeine Auffassung, was die Kategorie betrifft. Diese bekannten Wettbewerbe beseitigen oft widersprüchliche Stücke, um Platz für die unbestreitbar echte Countrymusik zu machen.

B/ Der Tanz

Der Country-Tänzer im Catalan-Stil folgt einer Reihe von offiziellen Regeln. Was das Tanzen in Reihen betrifft, ist die verwendete Technik etwa die gleiche wie die, die in Frankreich codiert ist. Die Beschreibung der Tanzschritte ist exakt die gleiche wir für die Tänzer des "traditionellen" Country-Tanzes. Obwohl die Codierung identisch ist, sind die Haltung und die Art und Weise der Ausführung deutlich verschieden.
• Die Tänzer behalten immer wenigstens einen Daumen in der Hosentasche oder im Gürtel, der andere Arm dient einzig und allein dazu das Gleichgewicht zu halten, besonders bei Drehungen. Weit ausholende Bewegungen der Arme sind zu vermeiden (oder werden vermieden)
• Die Knie sind leicht gebeugt, um wendig und besser im Gleichgewicht zu bleiben.
• Die Bewegungen und die Drehungen können sowohl auf dem Fußballen also auch auf der Ferse ausgeführt werden, je nach Wunsch des Tänzers.
Einer der essentiellen Unterschiede zwischen dem Catalan-Stil und dem traditionellen Country-Stil ist ohne jeden Zweifel die Interpretation des Tanzes. In Frankreich wird der Tänzer dazu angehalten, den Tanz des Choreographen bis ins kleinste Detail auszuführen. Die Choreographen des Catalan-Stils lassen dem Tänzer immer einen Spielraum, damit jeder den Tanz auf seine Weise interpretieren kann. Das ist einer der Gründe, dass die Step Sheets der Catalan-Choreographen die Details nur annäherungsweise angeben und damit von den anderen Ländern sehr kritisiert werden. Hingegen wurden bestimmte französische Codierungen verbessert:
z.B.: ein Flick kann sowohl ein Hook Back wie ein Kick Back, wie ein Flick in der Funktion der Richtung des Fußes.

Bestimmte Tanzschritte sind mit der Zeit verbessert worden. Obwohl sie in derselben Art codiert werden, werden sie je nach Musik und Rhythmus ausgeführt: z.B.:
• Der Rock Back kann gesprungen werden (Rock Back Jump) oder nicht.
• Der Vine kann auf den Fersen ausgeführt werden.
• Die Chassè-Schritte (je nach Ort auch als Tripple Step, Shuffle oder Cha-Cha bezeichnet) können in Struts umgewandelt werden wenn einfach das Tempo zu hoch ist. Die Catalans erinnern uns daran, dass der Tanz eine Kunst ist, dass nichts starr ist, dass die Tänzer keine Roboter oder Soldaten sind und wir auch unsere Kreativität ausdrücken können. Das Feld ist für die Choreographen geöffnet neue Schritte zu erfinden:
• Fouet : mit demselben Fuß: Kick nach vorne, Stomp up auf dem Platz, Kick Back, Stomp up am Platz
• Hook Combination:
1-4: Kick rechts, Hook rechts vor dem linken Knie, Kick rechts, Stomp rechts am Platz

5-8: Kick links, Hook links vor dem rechten Knie, Kick links, Stomp links am Platz 

• Pendule: rechtes Knie angehoben den rechten Fuß gegen den linken balancieren, dann nach rechts.
• Twister Kick: 1-4 Kick rechten Fuß nach vorne, 1/2 Linksdrehung machen und das Gewicht auf den rechten Fuß, 1/2 Linksdrehung und gleichzeitig linken Fuß nach vorne kicken, Gewicht auf den linken Fuß.

 C/ Bekleidungsstil

Das Outfit ist ein essentielles Element für den Tänzer.
• Der Cowboyhut (Stroh oder Filz) ist unverzichtbar, besonders bei Wettbewerben.
• Die Kleidung muss passend sein, zum Thema "Western".
• Die Stiefel (Cowboystiefel) sind obligat.

D/ Der Tanzplatz

Die Catalan-Tänzer haben Vorlieben in Bezug auf den Tanzplatz. Sie lieben WesternDekorationen (z.B. Fahnen). Der Boden ist ein wichtiges Element: Die Tänzer bevorzugen Parkettboden aus Holz, weder zu glatt (kein Salsa-Parkett) noch zu rauh, für den optimalen Komfort. Sie haben die Tendenz stärker zu stompen, das Parkett muss also resistent gegen wiederholte Stöße sein. Sie lieben es, die Vibrationen der Stomps im Einklang zu spüren, die Vorstellung vom "Tanz der Gruppe" wird so akzentuiert. Anmerkung: Es ist klar, dass alle Clubs nicht die Mittel haben ihren Saal auf diese Weise auszustatten. Deshalb ist es wichtig zu betonen, dass es ein Begriff der Präferenz und nicht eines unverzichtbaren Elements ist.

E/ Die Tanzabende

Ein Country-Tanzabend im Catalan-Stil soll ein festlicher Moment sein. Die traditionelle "Tanzflächenetikette" ist der der Catalan-Tänzer relativ ähnlich, abgesehen davon, dass sie einfach nicht existiert. Die Tänzer nehmen ein natürliches Verhalten des gegenseitigen Respekts ein. Das innere Reglement ist niemals vorgeschrieben oder auf den Wänden aufgeschrieben, es beruht auf der Verantwortlichkeit jedes einzelnen ins seinen Handlungen in der Gemeinschaft. Daraus folgt: 

• Die Tänzer sollen sich gegenseitig nicht behindern
• Sie bemühen sich anzupassen und den Platz auf der Seite für die Paartänzer freizuhalten.
• Die Varianten werden großteils akzeptiert insoweit als sie nicht die anderen Tänzer behindern. Im Gegensatz zu den Franzosen ermutigen die Katalanen/Catalans die Tänzer intelligent zu improvisieren und neue Varianten zu erfinden, um zu beleben und die Choreographien spielerischer wiederzugeben.

F/ Die Wettbewerbe

Ein grundlegendes Element, das dem Catalan-Stil es erlaubt hat sich zu entwickeln ist sicher das des Tanzwettbewerbs. Die großen katalanischen Bars (Nashville, Luckenbach) haben es ermöglicht, dass international anerkannte Choreographen hervorgebracht wurden. Heute bleiben die wichtigsten Bewerbe jene von Barn D´d'En Greg (Rubi) und von Kansas (Mollet del Vallès).

1/ Das Prinzip

Diese Wettbewerbe sind keine Einzel- sondern Teambewerbe. Zum Unterschied zu den Country-Tanzwettbewerben in Frankreich wird nicht der Tänzer sondern seine Choreographie bewertet. Denn die Catalan-Bewerbe zielen nicht darauf ab, eine Hierarchie zu schaffen, die zwischen den guten und den schlechten Tänzern unterscheidet. Die Catalans gehen vom Prinzip aus, dass die guten Tänzer nicht zwangsläufig gute Choreographen sind und umgekehrt, weil die guten Tänzer nicht obligatorisch gute Profs sind und umgekehrt. Alle Tänzer werden auf die gleiche Augenhöhe gebracht. Jeder kann eine Choreographie kreieren, gleich welchen Alters, Tanzniveaus oder Erfahrung. Die Beurteilung ist öffentlich (repräsentiert von mehreren Richtern) und beruht auf mehreren Kriterien: Musik, Originalität der Choreographie, Outfit, Inszenierung, Qualität des Tanzes. Jedoch ist das nicht immer der Fall, das Niveau der Technik des Tänzers darf nicht die Choreographie selbst in Frage stellen.

2/ Der Ablauf

Die Tänzer formen Gruppen zu 4 bis 6 Personen (gemäß der Größe der Bühne). Sie wählen selbst die Musik, schreiben die Choreographie und inszenieren sie. Das Reglement jedes Bewerbs hängt ab vom Ort oder den Organisatoren, allerdings beobachtet man wiederkehrende Regeln.
• Die ausgewählte Musik soll nicht bereits choreographiert worden und Teil einer aktuellen Playlist sein.
• Die Musik soll nicht verändert, geschnitten,...sein.
• Die Choreographien sollen Originale sein und auf individuelle Weise getanzt werden können.

3/ Die Bedeutung

Zu den 5 Ersten eines Wettbewerbs zu gehören ist beneidenswert und amüsant. Der Geist des Wettstreits existiert, aber das Resultat ist im Grunde nicht wirklich von Wert. Alle Tänze, die präsentiert werden, haben eine besondere Bedeutung. Die noch am Beginn stehenden oder erfahrenen Tänzer haben die Möglichkeit auf die Bühne zu steigen, eine neue Musik, eine neue Choreographie entdecken zu lassen. z.B.: Beim Bewerb von Barn d'En Greg 2011 wurde der Tanz 1929, präsentiert von der Gruppe "Las Laidies" Letzter des Wettbewerbs. Er ist jedoch heute in Frankreich und im Ausland einer der beliebtesten Tänze. Das beweist, dass gleich welches Niveau die Tänzer haben, die Qualität der Choreographie immer für seinen wahren Wert vom Publikum geschätzt werden wird, egal welche Entscheidung die Jury am Tag des Bewerbs trifft.

G/ Der Wert des "Catalan Country Style"

Der "catalan country style" ist eine tragende Einstellung zu menschlichen Werten, die den Tänzern teuer sind. Darunter die kategorische Ablehnung den Country-Tanz zum Geschäft zu machen. Diese Aktivität soll eine Leidenschaft bleiben, eine Freizeitbeschäftigung und keine lukrative Tätigkeit. Obwohl die Geldfrage notwendig ist für die Organisation von Veranstaltungen, soll Reichtum nicht zum persönlichen Ziel werden, das die Oberhand gewinnt über die Freude am Tanzen, wie es in Frankreich öfter der Fall ist. Deswegen weist diese Einstellung jede Zugehörigkeit zu einem Verband, welchen auch immer, zurück.
Die Leidenschaft für die Country-Musik und für alles, das sich auf diesen "Stil" bezieht, ist fundamental für die Tänzer. Der "Catalan Country Style" weist kategorisch alle Haltungen zurück, die nicht in Verbindung stehen mit dem "Country-Geist" wie wir sie verstehen. Diese gemeinsame Leidenschaft favorisiert einen Geist der Geselligkeit und des Zusammenseins.
Die Tänzer drücken ihre Solidarität aus mit den Enthusiasten, den Liebhabern oder den Neugierigen, die sich für diesen Stil interessieren. Die Teilnahme und der Austausch sind fundamentale Werte. Tänzer, Choreographen oder Profs stehen auf der gleichen Ebene auf dem Tanzboden.
Die neuen Kreationen sollen nicht die vorausgehenden in den Schatten stellen. Der Begriff Respekt vor der Arbeit der Choreographen ist grundlegend. Die Choreographien sollen Originale sein und die Musik neu oder genügend altmodisch, um auf die Tagesordnung gesetzt werden zu können.

Schluss

Die katalanischen/Catalan-Tänzer aus Barcelona, Erfinder des Stils aber nicht des Begriffs "catalan country style" haben diese französische Benennung nicht verstanden. Tatsächlich nennen sie das, seit jeher, ganz einfach den "Country-Tanz". Die Liebhaber in den Nachbarländern haben nicht gewusst, dass sie in der Lage sind die Entwicklung dieser Disziplin zu kontrollieren. Die sehr einflussreichen Tanz-Profs haben den Begriff "Country" unbedacht verwendet. Heute haben zahlreiche Clubs von Country-Kursen auf Line DanceKurse umgestellt, auf Modern Line, Zumba oder anderes. Diese Entwicklung stammt nicht von gestern, tatsächlich haben bestimmte "anerkannte Choreographen" gewünscht den Country-Tanz zu verbessern und ihm einen ganz persönlichen Touch gegeben (Rob Fowler fügte Bewegungen des Hip Hop dazu, Max Perry Vorstellungen und Haltung des Salon-Tanzes, Pedro Machados brachte einen lateinamerikanischen Einfluss ein ...). Alle diese Entwicklungen haben dazu beigetragen die eigentliche Basis des Country-Tanzes zu entstellen, und der "Catalan Country Style" hat zum Ziel den Country-Stil ohne jeden Einflusses aus einem andern Bereich wiederzuerfinden. Was die Musik anbelangt, ist das Problem dahingehend, dass die Vermischung von "Country-Musik" und "Line-Musik" (unwichtig welche Musik) sich ausgebreitet hat. Der Begriff "Country" hat nicht mehr viel Bedeutung. Während viele Vereine den Tanz in Linie praktizieren (Typ Animation Club Med), haben gewisse die Ehrlichkeit sich die Frage zu stellen beim Anblick von Tänzern in rosafarbenen Turnschuhen, Schirmmütze und T-Shirt mit Pailletten, imitieren die Windräder auf dem Linoleum eines Turnsaals zu etwas von "Black Eyed Peas". Was käme heraus Gord Bamford oder Billy Yates in diesem Dekor zu lassen? Ist es das, was "Country" ist?
Einige wünschten sich eine Rückkehr der Country-Musik auf Tanzabenden, aber ihr Kampf führte zu nichts angesichts der Anzahl an Tänzern die sich amüsieren möchten, egal bei welcher Musik, Dekoration oder Ambiente. Um diesem Problem effizient entgegenzuwirken und das Thema wieder zu zentrieren, war es notwendig einen neuen Namen zu kreieren, um den Unterschied zwischen dem sogenannten traditionellen Country, der permanenten Abweichungen unterworfen ist, und dem Country, wie er von den Katalanen/Catalans verstanden wird, zu machen. Der "Catalan Country Style" erblickte so das Licht der Welt. Die Arbeit der "Southern Gang" hat klar das Unbehagen der Musikliebhaber angesichts dieses Phänomen "Line Dance" hervorgehoben. Zahlreich sind die, die uns beglückwünscht haben für unsere Aktionen und unser Engagement zur Rückkehr des Country nach Frankreich. Diese Bewegung hat den Country einer gewissen Art wieder aufleben lassen, indem fundamentale Elemente des "Country-Geist" neu definiert wurden.
Alle Profs, die sich damit abgefunden haben "niemals Catalan zu machen", befinden sich heute in großer Ratlosigkeit. Ihr Festhalten an der "Anti-Catalan"- Position ist heute diskutierbar angesichts ihrer Programme (For Neige, 1929...). Man bemerkt, dass "Hallelujah" einer der bevorzugten Tänze der Franzosen ist und man findet zahlreiche Tänze von Sandrine und Magali auf Tanzveranstaltungen. Zahlreiche Leute wollen wissen, wie man eine Catalan-Country-Musik von traditioneller unterscheidet. Diese Frage kann niemand beantworten.


Es ist wichtig daran zu erinnern, dass es nicht darum geht einen Unterscheidung zu machen zwischen traditioneller Country und Catalan Country. Der "Catalan Country Style" ist eine Geisteshaltung und nicht eine andere Tanzkategorie. In Wirklichkeit ist der "Catalan Country Style" nichts anderes als Country-Tanz, in den die Tänzer einen Stil eingebracht haben, eine Art und Weise die Dinge zu sehen. Der "Catalan Country Style" zielt darauf ab alle Personen zu versammeln, die Anhänger der Werte und Prinzipien sind, die vorher dargelegt wurden.

Der Begriff "Catalan Country Style" wurde gleichzeitig von den Franzosen und den Italienern und nicht von den Katalonen erfunden. Es wäre wünschenswert, dass dieser Begriff in der Zukunft verschwindet, um ihm den Originalbegriff "country", ganz einfach so wie ihn die Katalanen definieren, zurückzugeben. Das auch, um nicht unnötige Diskussionen zu schaffen und Unverständnis hervorzurufen. Country soll als das bezeichnet werden, und alle Werte des "Catalan Country Style" sollen sich in dieser Bezeichnung wiederfinden. Solange jedoch die Country-Tanzclubs diese Werte nicht in ihre Kurse und Tanzabende integrieren, wird es nötig sein eine Unterscheidung zwischen "traditionellem Country" und "Country im Catalan-Stil" zu machen. Das ist der Grund, warum der Pot Commun National 2011 gegründet wurde, und zwar um ihn von den regionalen Pots Communs zu unterscheiden, die komische Kategorien integrieren und sich weigern die neuen Choreographen dieses Stils zu integrieren.

The Southern Gang

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